Patienten- und Praxisgerät für neuromuskuläre Bissnahme, Anschluss der Ohrstimulationsklammern und Schmerzbehandlung

Das speziell für den zahnmedizinischen Bereich konzipierte TENStem dental beinhaltet 5 Programme. Neben der Behandlung der craniomandibulären Dysfunktion (CMD) kann es auch zur Schmerztherapie und Muskelentspannung im Kopf- und Wirbelsäulenbereich eingesetzt werden. Die Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS) ist ein erprobtes Verfahren zur Therapie von Schmerzen unterschiedlichster Genese.

Im TENStem dental Programm 1 sind die optimalen Parameter zur Behandlung der CMD eingestellt (Frequenz 0,6 Hz, Impulsbreite 500 µs). Durch seine Abstimmung eignet es sich besonders zur Entspannung der Kaumuskulatur und damit auch zur Behandlung von Schmerzen, die durch die Verspannung der Kaumuskulatur entstehen können. Durch chronische Muskelverspannungen verursachte Fehlbelastungen der Kiefergelenke werden aufgelöst. Das TENStem dental leistet zur Vorbereitung von funktionsanalytischen Messungen und Bissregistrierungen wertvolle Hilfe.

Durch die Balance-Funktion eignet sich dieses Gerät auch für neuromuskuläre Techniken der Bisslagebestimmung, die von einer entspannten Ruhe-Schwebe des Unterkiefers ausgehen und auf eine ausgewogene Kieferbewegung durch Fremdstimulation der Kaumuskulatur bauen. Durch eine spezielle Pausenfunktion kann die TENS-Stimulation hierbei kurzfristig unterbrochen werden, wobei die eingestellten Werte jedoch gespeichert bleiben und auf Tastendruck wieder abrufbar sind.

Elektrodenanlage zur Entspannung der Kaumuskulatur

Anode (rot): unterhalb des Haaransatzes Oberer Rand der Kathode (blau): vor dem Tragus am unteren Jochbeinrand

Mit einer Frequenz von 35 Hz und der Impulsbreite von nur 100 μs ist das Programm 2 optimal auf die Behandlung mit der Ohrstimulationsklammer abgestimmt. Die Empfindlichkeit am Ohr und die kleinen Elektroden erfordern eine geringe Einstellung der Intensität (oft sogar unter 1 mA). Das TENStem dental arbeitet deshalb mit minimalen Intensitätsstufen von 0,25 mA. Die Behandlungszeit beträgt 5 bis 10 Minuten.

Durch die hochfrequente Stimulation mit 80 Hz und eine Impulsbreite von 200 μs eignet sich das Programm 3 besonders zur Anwendung in der Schmerztherapie bei akuten nozizeptiven Schmerzen sowie bei akuten und chronischen neuropathischen Schmerzen. Es tritt relativ schnell eine Schmerzlinderung ein, die aber nur begrenzt anhält. Auf spinaler Ebene wird die Weiterleitung der Schmerzimpulse unter Ausschüttung von Dynorphin am Hinterhorn gehemmt.

Bei der niederfrequenten Stimulation mit 2 Hz bei einer Impulsbreite von 200 µs entwickelt sich die analgetische Wirkung langsamer, hält aber länger an. Hier werden Methionin-Enkephalin, Beta-Endorphin und Endomorphin freigesetzt. Mit relativ hoher Intensität kommt es unter den Elektroden zu sichtbaren Einzelzuckungen, ähnlich wie bei Programm 1 zur Entspannung der Kaumuskulatur. Die Elektrodenanlage kann im Schmerzgebiet, segmental oder paravertebral erfolgen. Beim Programm 4 ist auch eine Anlage nach Kaada möglich (siehe Abbildung).

Die von Professor Han entwickelte Methode arbeitet mit einem Frequenzwechsel alle 3 Sekunden zwischen 100 Hz (250 μs) und 2 Hz (350 μs). Aufbauend auf den Erkenntnissen der nieder- und hochfrequenten Stimulation wird ein kombinierter analgetischer Effekt unterschiedlicher Opioide erzielt.

Die Behandlungszeit (ausser mit der Ohrstimulationsklammer) beträgt 30 min täglich. Grundsätzlich gilt: Anode = beruhigende Elektrode, Kathode = Reizelektrode.