Die Cranio-Mandibuläre Orthopädie ist die Wissenschaft, die sich mit den Auswirkungen der Okklusion der Zähne auf den Bewegungs- und Stützapparat des menschlichen Körpers und seine Organe beschäftigt. Dabei steht das Wechselspiel zwischen Akkomodation, chronischer muskulärer Hypertonie, chronischem Schmerz und muskulo-skelettaler Degeneration im Vordergrund.
In das neuromuskuläre Funktionsmuster muss die Kaufläche „hineingearbeitet“ werden, um Störkontakte zu vermeiden.
DIE FUNKTION BESTIMMT DIE FORM DER KAUFLÄCHE!
In diesem Sinne ist die Modellation neuromuskulärer Kauflächen zu verstehen. Okklusale Stopps werden an Stellen platziert, wo möglichst wenig Störpotential vorhanden ist. Bei tiefer Interkuspidation und z.B. zerstörten, gekippten oder in der Achse gedrehten Zähnen besteht hohes Störpotential. Steile Abhänge, auf denen Stopps platziert werden, führen zu Fehlkontakten. Zu flach gestaltete Kauflächen verringern möglicherweise die Effektivität beim Kauen. Durch die Art der Okklusion wird den Funktionshöckern der Zähne eine parazentrische Freiheit in den antagonistischen Kontaktbereichen ermöglicht. Nach der Festlegung der okklusalen Stopps legt man den okklusalen Kompass an und reduziert diesen nach der Faustregel: Alles, was auf zu steile Höckerabhänge zuläuft, bedeutet Gefahr.