Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


cmd:cmd

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen Revision Vorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
cmd:cmd [01/08/2009 16:21]
schoettl
cmd:cmd [07/11/2019 10:58] (aktuell)
rws [Segmentale Bedeutung]
Zeile 16: Zeile 16:
 ===== Neuromuskuläre Definition ===== ===== Neuromuskuläre Definition =====
  
-In der neuromuskulären Sichtweise wird Funktion und Dysfunktion völlig anders verstanden. Im Mittelpunkt steht die Notwendigkeit,​ die harten und komplexen ​Kontouren ​der Okklusalfläche ​möglichst unkompliziert in einen Kraftschluss mit der eines jeden Antagonisten zu fügen. Da die Zahnbögen sich während des Wachstums, sowie durch Zahnverschiebung,​ etc., beträchtlich verformen, ist das Postulat einer fixen und unveränderlichen Scharnierachse unlogisch. Vielmehr muss das System redundant reguliert sein, um seiner physiologischen Aufgabenstellung auch unter widrigen Umständen gewachsen zu sein. Die Plastizität der Gelenke und Disci ("​Remodelling"​),​ sowie die mannigfaltige Anpassungsfähigkeit der Kieferstellung durch Tonusveränderungen in der Kaumuskulatur tragen dieser Notwendigkeit Rechnung.+In der neuromuskulären Sichtweise wird Funktion und Dysfunktion völlig anders verstanden. Im Mittelpunkt steht die Notwendigkeit,​ die harten und komplexen ​Konturen ​der Kauflächen ​möglichst unkompliziert in einen Kraftschluss mit der des jeweiligen ​Antagonisten zu fügen. Da die Zahnbögen sich während des Wachstums, sowie durch Zahnverschiebung,​ etc., beträchtlich verformen ​können, ist das Postulat einer fixen und unveränderlichen Scharnierachse unlogisch ​– somit auch das Postulat der Konstanz der Kiefergelenke und ihrer Bewegungen, das die Begründer der Gnathologie zugrunde gelegt hatten. Vielmehr muss das System redundant reguliert sein, um seiner physiologischen Aufgabenstellung auch unter widrigen Umständen gewachsen zu sein. Die Plastizität der Gelenke und Disci ("​Remodelling"​),​ sowie die mannigfaltige Anpassungsfähigkeit der Kieferstellung durch Tonusveränderungen in der Kaumuskulatur tragen dieser Notwendigkeit Rechnung.
  
 Nach der neuromuskulären Sicht ist daher eine CMD nicht alleine auf Grund der Tatsache gegeben, dass solche Umstände dem System Kompensationen abfordern. Erst wenn es durch Kompensationen zu Funktionseinbußen kommt, also zu einer schlechten (= "​Dys-"​) Funktion, ist eine CMD gegeben. Nach der neuromuskulären Sicht ist daher eine CMD nicht alleine auf Grund der Tatsache gegeben, dass solche Umstände dem System Kompensationen abfordern. Erst wenn es durch Kompensationen zu Funktionseinbußen kommt, also zu einer schlechten (= "​Dys-"​) Funktion, ist eine CMD gegeben.
  
-Per Definitionem ist daher die CMD ein Geschehen, das unlösbar mit der Cranio-Mandibulären Funktion verbunden ist, und die Herstellung des okklusalen Kraftschlusses wiederum ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Funktion.+Per Definitionem ist daher die CMD ein Geschehen, das unlösbar mit der Cranio-Mandibulären Funktion verbunden ist, und die Herstellung des okklusalen Kraftschlusses wiederum ist das wesentlicher Bestandteil dieser Funktion, welches das kraniomandibuläre Bewegungssystem von anderen im Körper unterscheidet.
 ===== Segmentale Bedeutung ===== ===== Segmentale Bedeutung =====
  
Zeile 27: Zeile 27:
 Phänomene wie myofasziale Schmerzübertragung oder lokaler Überlastung aufgrund von Dysfunktionen außerhalb des Segmentes sind heute wohlbekannt,​ daher taugt die Lokalität von Symptomen nur wenig als Aus- und Einschlusskriterium ​ für die CMD. Studien, in welchen der Auftrittsort von Symptomen als Einschlusskriterium für die CMD benutzt wurde, anstatt von funktionellen Parametern, welche Kompensationen beim Schlussbiss erkennbar machen, können daher bestenfalls eine geringe Aussagekraft beinhalten. Phänomene wie myofasziale Schmerzübertragung oder lokaler Überlastung aufgrund von Dysfunktionen außerhalb des Segmentes sind heute wohlbekannt,​ daher taugt die Lokalität von Symptomen nur wenig als Aus- und Einschlusskriterium ​ für die CMD. Studien, in welchen der Auftrittsort von Symptomen als Einschlusskriterium für die CMD benutzt wurde, anstatt von funktionellen Parametern, welche Kompensationen beim Schlussbiss erkennbar machen, können daher bestenfalls eine geringe Aussagekraft beinhalten.
  
-~~DISCUSSION~~ 
/var/www/k9615-1/htdocs/Dokuwiki/data/attic/cmd/cmd.1249136517.txt.gz · Zuletzt geändert: 05/11/2019 15:23 (Externe Bearbeitung)