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Was ist CMD?

(craniomandibuläre Dysfunktion, cranium = Schädel, mandibula = Unterkiefer, Dysfunktion = Fehlfunktion)

CMD ist ein Begriff, der nicht genau in der Literatur definiert worden ist. Mit CMD verbindet man verschiedene Beschwerden wie Kopfschmerzen, Kieferschmerzen, Gesichtsschmerzen, Nackenschmerzen, usw., wenn hierfür keine medizinischen Ursachen gefunden wurden.

CMD ist die Folge einer Körperreaktion auf ein pathologisches zahnmedizinisches Ursprungsproblem. Ursprünglich gab es eine zahnmedizinische, also eine okklusale Interferenz (Kieferfehlstellung). Der Körper hat angefangen diese Interferenz zu tolerieren. Durch Adaptation und oder Kompensation.

  • Adaptation ist eine Gewebereaktion
  • Kompensation ist eine muskuläre Reaktion.

Wenn die Adaptations- und Kompensationsgrenzen des Systems überschritten werden kann es zum Auftreten gelenknaher und gelenkferner Beschwerden kommen. Was oftmals als CMD-Symptomatik beschrieben wird, sind gelenkferne Beschwerden.

Typische gelenknahe Beschwerden sind:

  1. Kiefergelenkschmerzen
  2. Kiefergelenkknacken
  3. Einschränkung der Unterkieferbewegung

Typische gelenkferne Beschwerden sind letztendlich medizinische Probleme, aber von medizinischen Disziplinen nicht kausal zu therapieren, weil ihr Ursprung im Kausystem liegt:

  • Kopfschmerzen
  • Nackenschmerzen
  • Schluckbeschwerden
  • Beckenschiefstand
  • Rückenschmerzen

Differentialdiagnostisch sollten vor Beginn einer CMD-Therapie immer allgemeinmedizinische Ursachen mit ähnlicher Symptomatik ausgeschlossen werden. So sollte man beispielsweise ausschließen, ob den Kopfschmerzen nicht ein Hirntumor zugrunde liegt und somit wertvolle Zeit für die entsprechende Therapie versäumt werden würde.

Das ist auch ein Grund für die Notwendigkeit der interdisziplinäre Zusammenarbeit. Es ist immer wichtig, dass man von vorne rein die gelenknahe und gelenkferne Beschwerden voneinander unterscheidet. Wir sehen uns vor allem als Okklusionstherapeuten und unsere Therapie ist letztendlich auf die Therapie der Okklusion gerichtet.

Bei CMD spielt das Kiefergelenk eine zentrale Rolle. Man behauptet, dass das Kiefergelenk das am schwersten zu verstehende Gelenk des menschlichen Körpers ist. Die Komplexität der

  • dreidimensionalen Vorstellung der Gelenkstrukturen während der Kondylenbewegung
  • Vorstellung der kombinierten Dreh- und Gleitbewegung der Kondylen (z.B. bei der Diagnostik der Bewegungseinschränkung)und
  • der Interpretation der Beziehung zwischen Okklusion und Kondylenposition

Die Therapie des Kiefergelenkes, wenn diese nicht entsprechend der genauen Diagnose durchgeführt wird, erschwert die Einhaltung der physiologischen Breite bei der Positionierung der Kondylen. Wo ist die therapeutische Position oder die sogenannte zentrische Position?

Was ist überhaupt Zentrik?

Die Definition der Zentrik (lt.DGZMK) hat die folgenden praktischen Bedeutungen: Das Gelenk in der zentrischen Position muss:

1. schmerzfrei, 2. entzündungsfrei, 3. friktionsfrei, 4. uneingeschränkt beweglich innerhalb der physiologischen Grenzen, 5. muskulär balanciert sein.

Es bleibet die Frage offen, wie und wie sicher die zentrische Position erreicht werden kann. Und welche sichere Referencen haben wir, an die wir (Zahnärzte) uns orientieren können. Welche Strukturen können uns die orientierungswerte geben und wie gehen wir vor. Nähres können Sie in dem Abschnitt Myozentrik anschauen.

Schlussfolgerung

  • Neuromuskuläre Interaktion und Okklusion sind zum Verständnis der CMD unerlässlich.
  • Eine interdisziplinäre Vorgehensweise ist bei der CMD obligat.
  • Die Wiederherstellung der physiologischen Kondylenposition kann nur unter Optimierung der Okklusion und der neuromuskulären Interaktion erreicht werden.

~~DISCUSSION~~

/var/www/k9615-1/htdocs/Dokuwiki/data/attic/cmd/cmd.1219142827.txt.gz · Zuletzt geändert: 05/11/2019 15:23 (Externe Bearbeitung)